Autor: netzforma*

  • Friederike Jage-D’Aprile

    Friederike Jage-D’Aprile absolvierte ihr Bachelorstudium der Philosophie und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, sowie an der Université Rennes II in Frankreich. 2018 beendete sie ihr Masterstudium der Medienwissenschaft an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF  mit einer qualitativen Studie zu Mutterschaftsdarstellungen auf Instagram. Seit Anfang 2020 ist sie als akademische Mitarbeiterin im Studiengang Digitale Medienkultur an der Filmuniversität beschäftigt und vertieft im Rahmen einer Promotionsstelle ihr wissenschaftliches Interesse an Mutterschaftskonstruktionen im digitalen Raum.


    Beitrag

    Instamoms – Feminismus oder Retraditionalisierung?

  • Medikamentöser Schwangerschaftsabbruch zuhause – Möglichkeiten digitaler Unterstützung

    Nicht alle Schwangeren wollen Eltern werden – umso wichtiger ist es, ein sicheres Angebot für Schwangerschaftsabbrüche zu schaffen und für alle frei zugänglich zu gestalten.

    von Jana Maeffert und Dani Nikitenko

    Abtreibungsverbote verhindern Schwangerschaftsabbrüche nicht, sie machen sie nur unsicher für ungewollt Schwangere. Dieser Satz sollte mittlerweile allgemein bekannt sein und kann nicht oft genug wiederholt werden. Doch bis heute sind Abtreibungen reglementiert und mit Stigmata belegt. Damit einher geht, dass ungewollt Schwangere schwer oder nur kriminalisiert an korrekte Informationen gelangen. Dieser Umstand erhöht die Gefahr, dass durch Falschinformationen Ängste entstehen und die Sicherheit der ungewollt schwangeren Person gefährdet ist.

    Ende der 1980er Jahre gab es eine revolutionäre Entwicklung: die Medikamente Mifepriston und Misoprostol ermöglichen seit 1988 eine sichere Methode der Schwangerschaftsbeendigung, die ohne fremde Hilfe angewendet werden kann. Bis zur Einführung dieser Methode war ein selbstinduzierter Schwangerschaftsabbruch in der Regel mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden. Noch Immer sterben nach Schätzungen der WHO und Ärzte ohne Grenzen mehr als 20.000 Personen jährlich an den Folgen von mechanischen Versuchen, den Uterus zu entleeren, oder an Vergiftungen, die zum Beispiel durch die Verwendung von pflanzlichen Mitteln verursacht werden.1

    Abbildung 1: Weltweite Zulassung von Mifepriston, mit freundlicher Genehmigung von Gynuity.

    Der Hauptgrund für jeden dieser Todesfälle ist, dass Entscheidungsträger*innen mit restriktiven Gesetzen einen sicheren Zugang verhindern. Mifepriston ist in vielen Ländern nicht legal erhältlich. Wir können annehmen, dass die (illegalisierte) Bereitstellung von Medikamenten durch NGOs wie der kanadischen gemeinnützigen Organisation Women on Web, die Hilfe und Informationen zu sicherer Abtreibung und Empfängnisverhütung anbietet, in den letzten Jahren tausende von Menschenleben gerettet hat.

    Dieser Artikel stellt drei Projekte aus Deutschland vor, die digitale Mittel nutzen, um ungewollt Schwangere zu unterstützen. Entscheidend ist dabei einerseits das Verschicken der Medikamente und andererseits das Bereitstellen von leicht zu verstehenden Informationen hinsichtlich der Möglichkeiten von Schwangerschaftsabbrüchen im Netz.

    Wie funktioniert ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch (mSAB)?

    Ein mSAB (medikamentöser Schwangerschaftsabbruch) ist das Auslösen einer Fehlgeburt (Abort) durch eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten. Dabei erlebt die schwangere Person über einige Stunden eine überregelstarke Blutung, die dann wieder nachlässt. Häufig ist diese Blutung mit krampfartigen Schmerzen verbunden. Nur sehr selten ist außer Schmerzmitteln und liebevoller Zuwendung eine ärztliche Therapie notwendig. Ein mSAB unterscheidet sich außer des gewollten Beginns medizinisch und physiologisch nicht von einer Fehlgeburt.

    Der Vorgang läuft dabei wie folgt ab: Für das Auslösen der Blutung nimmt die schwangere Person zunächst eine Tablette Mifepriston ein. Dadurch wird die Wirkung des Hormons Progesteron blockiert, welches für die Erhaltung der Schwangerschaft notwendig ist. Etwa 36 – 48 Stunden später nimmt sie das zweite Medikament Misoprostol ein, das Kontraktionen des Uterus bewirkt und so die Blutung auslöst. Die Medikamente selbst weisen geringe bis keine Risiken wie etwa allergische Reaktionen auf. Bei der Einnahme von Misoprostol treten häufig Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Erbrechen, in einigen Fällen auch Kreislaufprobleme auf. Sie verschwinden in der Regel nach wenigen Stunden von alleine wieder. Die Beendigung der Schwangerschaft kann durch einen Ultraschall oder einen speziellen Schwangerschaftstest, der weniger sensibel als ein normaler ist, bestätigt werden. Häufig kommt es nach dem Abbruch noch zu Schmierblutungen, die bis zur nächsten Menstruation anhalten können.

    Zahlreiche internationale Studien haben die Sicherheit dieser Methode bewiesen und zeigen zudem, dass die meisten ungewollt Schwangeren die Durchführung zuhause bevorzugen. Dabei ist es für die Sicherheit der Schwangeren unerheblich, ob medizinisches Personal den Prozess begleitet.2 Je früher in der Schwangerschaft die Methode angewendet wird, um so sicherer und verträglicher ist sie. Es ist also entscheidend, wie schnell und zuverlässig die schwangere Person sowohl die richtigen Informationen über die Anwendung als auch die Medikamente bekommt.

    Das Projekt “Schwangerschaftsabbruch zuhause”

    Das Projekt „Schwangerschaftsabbruch-zuhause.de“ wurde ab April 2020 als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie vom Familienplanungszentrum Balance in Berlin, mit Unterstützung vom Verein Doctors for Choice Germany aufgebaut. Die telemedizinische Begleitung bei der medikamentösen Schwangerschaftsbeendigung ist nicht neu und wird schon seit 2006 von Women on Web, die auch benötigte Medikamente versenden, umgesetzt.3

    Der Ablauf gestaltet sich wie folgt: Bei einer ersten Kontaktaufnahme via E-Mail oder Telefon wird geklärt, ob die Voraussetzungen für einen Schwangerschaftsabbruch zuhause gegeben sind. Wenn dies der Fall ist, erfolgt der Transfer der Dokumente, die auch bei einem Präsenztermin in einer ärztlichen Einrichtung notwendig sind, über den datensicheren Kommunikationsdienst “medflex”. Notwendig ist beispielsweise die Einreichung des Beratungsscheins eines anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungszentrums, dies ist in Deutschland in über 95 % der Fälle Pflicht für einen straffreien Abbruch. Erst nachdem alle formalen Vorgaben geklärt wurden, können die Medikamente per Post zugestellt werden. Die Patient*innen werden während des Prozesses durch Ärzt*innen via Videoberatung begleitet und erhalten eine Notfallnummer, die sie bei Komplikationen oder drängenden Nachfragen erreichen können.

    Das Ziel des Projektes war es, zu zeigen, dass eine telemedizinische Begleitung in Deutschland rechtlich möglich ist und damit auch öffentlich bekannt gemacht werden kann. Die Grenzen des Projektes liegen vor allem bei den institutionellen und rechtlichen – medizinisch jedoch nicht notwendigen – Hürden. Ein digitales Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch kann beispielsweise Sprachbarrieren reduzieren sowie den Zugang für von häuslicher Gewalt Betroffene oder für Minderjährige unkompliziert und risikoarm ermöglichen. Um den rechtlichen Bedingungen zu begegnen, arbeitet das Projekt „Schwangerschaftsabbruch zuhause“ allerdings anders als Women on Web. So werden beispielsweise ein Beratungsschein und ein Ultraschallbild gefordert. Dass diese Hürden für einige Personen damit immer noch zu hoch sind, zeigen die deutlich niedrigeren Anfragen als an Women on Web. Während in den Jahren 2020 und 2021 die Anfragen an Women on Web bei über 2000 lagen, waren es bei „Schwangerschaftsabbruch zuhause“ nur ca. 250.

    Das Projekt “MedAbb”

    Die MedAbb ist eine App, die Patient*innen bei dem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch begleitet. Aktuell stehen die Inhalte in sechs Sprachen zur Verfügung. Im Verlauf sendet die App Erinnerungen für die Medikamenteneinnahme, informiert über mögliche körperliche Reaktionen und beantwortet häufige Fragen im FAQ. Die App funktioniert auch offline, alle Daten werden lokal auf dem Gerät gespeichert. Bei der ersten Öffnung der App kann die Sprache ausgewählt werden. Es wird außerdem abgefragt, an welchem Tag das erste Medikament eingenommen wurde. Denn die Folgenachrichten, zum Beispiel die Informationen zur Einnahme des zweiten Medikaments, sind davon abhängig. Die MedAbb wird aktuell überarbeitet und soll im Laufe des nächsten Jahres als Open-Source-Projekt veröffentlicht werden. Bis dahin bleibt die aktuelle Version, die bereits vor 5 Jahren entwickelt wurde, in den App-Stores verfügbar. 

    Das Projekt “Mehr als du denkst”

    Seit März 2021 veröffentlicht die Kampagne „Mehr als du denkst“ Informationen zum Thema Schwangerschaftsabbruch. Eine Gruppe von Aktivist*innen aus dem Bereich Medizin, Psychologie, Medien und Soziologie entwickelt Posts, die auf Instagram und der Webseite veröffentlicht werden. Damit sollen Falschinformationen und dem Schüren von Ängsten von Abtreibungsgegner*innen sachliche Informationen entgegengesetzt werden. Gerade in den Sozialen Medien wirkt das Echo von Abtreibungsgegner*innen besonders nach. Sowohl Mediziner*innen, Politiker*innen und Personen des öffentlichen Lebens, die sich für einen legalen und sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzen, als auch Personen, die sich öffentlich über ihren eigenen Schwangerschaftsabbruch äußern, sind digitaler Gewalt, wie Hate Speech oder Doxxing beispielsweise, vermehrt ausgesetzt.  

    Auf einem roten Teppich liegt ein offenes silbernes Notebook, der Bildschirm ist an aber unscharf. Davor liegen eta zehn verschiedene Chip-Karten wie Kreditkarten verteilt.

    Das Wort Doxxing setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „document tracing“ und heißt wörtlich übersetzt „Verfolgen von Dokumenten“. Gemeint ist mit Doxing das Sammeln und Zusammentragen persönlicher Daten im Internet, wie z.B. E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Wohnort, Arbeitsstelle, Geburtsdatum, Adresse der Eltern usw. Weitere Informationen zu Digitaler Gewalt wie Doxxing gibt es hier.

    Forderung

    Das Verschicken von Medikamenten und die Durchführung eines frühen medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs zuhause ist sicher. Voraussetzung ist, dass die Medikamente auch tatsächlich die Wirkstoffe enthalten und die kontaktierte Adresse überhaupt existiert. Allein auf der Webseite von Women on Web wird vor etwa 100 Webseiten und Kontaktnummern gewarnt, die potenziell gefährlich für Betroffene sein können. Je restriktiver die Gesetze eines Landes, desto schwieriger ist es für die Betroffenen, seriöse von kriminellen Adressen zu unterscheiden und die gegebenen Informationen zu beurteilen. 

    Auch im Bereich Social Media kann es bei der Verbreitung von richtigen Informationen zu Problemen kommen. Ein aktuelles Beispiel ist der Post „A Guide to Abortion Pills“ (Ein Leitfaden für Abtreibungspillen) des Unternehmens Loom. Der Beitrag wurde von Instagram gelöscht, Loom hat den Beitrag erneut gepostet und die Schlüsselwörter geschwärzt – erst nach dieser Änderung blieb der Beitrag stehen. Mittlerweile ist jedoch auch dieser Post nicht mehr auf Instagram zu finden.

    Eine der zentralen Forderungen an die Politik in Deutschland ist daher, dass sowohl sachliche Informationen als auch die Medikamente leicht zugänglich sein müssen, so dass es für diejenigen, die sie brauchen, gut möglich ist, die Quellen zu prüfen. Darüber hinaus müssen Plattformen wie Instagram in die Verantwortung gezogen werden, damit ein willkürliches Löschen von sachlichen Informationen aus seriösen Quellen nicht einfach passieren kann, während es gleichzeitig keine Regulierung oder Mechanismen zur Bekämpfung von digitaler Gewalt oder Falschinformationen gibt.


    Quellen:

    1. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/abortion
    2. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.11.11.20229377v2, https://www.acog.org/clinical/clinical-guidance/practice-bulletin/articles/2020/10/medication-abortion-up-to-70-days-of-gestation
    3. https://www.womenonweb.org/en/page/20954/press-release-women-on-web-telemedicine-abortion-service-turns-15
  • Any | One Day the Future Has Died. Impossible Possibilities of Artificial Intelligence

    Any | One Day the Future Has Died. Impossible Possibilities of Artificial Intelligence

    Any | One Day the Future Has Died. Impossible Possibilities of Artificial Intelligenc

    In Kooperation mit Academy of Transcultural Exchange (AtA), DFG-Research Network „Gender, Media and Affect“ und netzforma* e.V. / Organisiert von Katrin Köppert, Nelly Yaa Pinkrah, Francesca Schmidt und Pinar Tuzcu

    Am: 27. – 29. Oktober 2022

    @ Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Wächterstraße 11, 04107 Leipzig

    (english below)

    KonferenzposterZiel dieser Konferenz ist es zu verstehen, ob Künstliche Intelligenz trotz ihrer kontroversen Anwendung und ihres Einsatzes in der heutigen digitalisierten Gesellschaft angeeignet werden kann. Indem wir die Grenzen und bisweilen unzugänglichen Versprechen dieser Technologie betrachten, erforschen wir die unmöglichen Möglichkeiten von KI, die über das Verständnis von KI als reiner Kognition bzw. deren stumpfe Nachahmung hinausgehen. Wir möchten Diskussionen fortsetzen und eröffnen, die KI als eine verkörperte Erfahrung, als eine sinnliche, magische, geheimnisvolle, poetische Technologie, eine Technologie der Zukünfte erforschen. Dabei ist zu bedenken, dass KI nicht nur die in digitale und soziale Codes eingebettete Ungleichheit und Ungerechtigkeit widerspiegelt und fortschreibt; sie ist auch ein experimenteller Versuch, ein Labor, das sich dafür begeistert, die Möglichkeiten einer dekolonialen, queer-feministischen, kapitalismuskritischen und ökologisch vernetzten Gesellschaft zu entdecken und zu erahnen.

    Wir freuen uns sehr, das vorläufige Programm mit Euch zu teilen (Über diesen Link: https://www.hgb-leipzig.de/hochschule/kalender/1518). Das Programm ist noch vorläufig, da sich Konferenzplanung aufgrund der Mehrfachkrisen, in denen wir leben, stark verändert hat. Ihr könnt Euch gerne jetzt schon anmelden: any_one@hgb-leipzig.de.

    Wir arbeiten daran, Kinderbetreuung, Übersetzung und Gebärdensprachdolmetschen anzubieten. Bitte meldet Euch bei uns und teilt uns Eure  Wünsche und Bedürfnisse mit: any_one@hgb-leipzig.de.

    Die Konferenz wird in der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig stattfinden. Dennoch wird eine Online-Teilnahme möglich sein. Wer  ausschließlich online teilnehmen möchte, lässt es uns bitte wissen. Wir beobachten auch die COVID 19 Situation und behalten uns vor, die Konferenz kurzfristig auf online umzulegen.

    Weitere Informationen: https://www.hgb-leipzig.de/hochschule/kalender/1518

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    Any | One Day the Future Has Died. Impossible Possibilities of Artificial Intelligence

    In cooperation with Academy of Transcultural Exchange (AtA), DFG-Research Network „Gender, Media and Affect“, netzforma* e.V. / Organized by Katrin Köppert, Nelly Yaa Pinkrah, Francesca Schmidt and Pinar Tuzcu

    Oct 27-29, 2033

    @ Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Wächterstraße 11, 04107 Leipzig

    In this conference, we aim to understand whether it is possible to embrace Artificial Intelligence despite its controversial application and employment in today’s digitized society. By looking at the limits and at times inaccessible promises of this technology, this conference explores the impossible possibilities of AI that go beyond the understanding and blunt imitation of pure cognition. It aims at continuing and opening up discussions that explore AI as an embodied experience, as a sensual, magical, mysterious, poetic technology, a technology of futures, while keeping in mind that this technology does not only reveal the inequality and injustice embedded in digital and social codes; it is also an experimental attempt, a lab, that is enthusiastic about discovering and envisioning the possibilities of a decolonial, queer-feminist, capitalist-critical and ecologically networked society.

    We are very pleased to share the preliminary program with you (via this link: https://www.hgb-leipzig.de/hochschule/kalender/1518). The program is still preliminary, as conference planning has changed a lot due to the multiple crises we live in. So please stay tuned and/or register already: any_one@hgb-leipzig.de.

    We are working on it, to provide child care, translation and sign language interpreting. Please, get in touch to inform us about needs and wants: any_one@hgb-leipzig.de.

    The conference has been planned to take place at the Academy of Visual Arts Leipzig. Nevertheless, online participation will be possible. If you would like to participate online exclusively, please, let us know. We are also monitoring the COVID 19 situation and reserve the right to switch the conference to online at short notice.

    More informations: https://www.hgb-leipzig.de/hochschule/kalender/1518

  • Workshop beim KI Festival

    Workshop beim KI Festival

    Zum Themenbereich „KI & Diversity“ findet derzeit eine (Präsenz-)Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum in Dresden statt. Begleitend zur Ausstellung findet ein KI-Festival „Wenn Maschinen Zukunft träumen“ statt. Während es in der Ausstellung primär um KI „an sich“ geht, behandeln die einzelnen Workshops insbesondere den Aspekt „Diversity & KI“. Außerdem gibt es Vorträge/Diskussionen, von denen einige auch online stattfinden.

    Logo KI-Festival

    Wir selbst sind mit einem Online-Workshop dabei. Wenn ihr Lust habt dabei zu sein, dann meldet euch an. Ihr müsst euch zuerst für das Festival registrieren und dann nochmal für den Workshop. Unser Workshop findet am 14. November um 14 Uhr statt. Aber nicht nur wir bieten einen Workshop an, es lohnt sich ein weiterer Blick ins Programm!

  • KI & WIR* Convention

    KI & WIR* Convention

    Vom 26. bis 27. November findet zum dritten Mal findet die KI & WIR* Convention statt und wir sind als Kooperationspartner*in mit dabei.

    Der Schwerpunkt dieses Jahr liegt auf KI Literacy, also der Frage wie wir alle KI, besser verstehen. Denn KI sollte kein Thema sein, über das wenige Expert*innen reden, sondern betrifft uns alle und wir alle sollten über die Technologien, die uns betreffen mitentscheiden.

    Bis zum 15. Oktober läuft auch noch der Call für alle, die eigene Ideen und Programmpunkte einbringen möchten.

  • EDIT-A-THON Intersectional AI Toolkit

    EDIT-A-THON Intersectional AI Toolkit

    Wir freuen uns in Kooperation mit dem Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft, Motif und SUPERRR einen EDIT-A-THON anbieten zu können. Das Event findet am 1. September 2021 von 16 bis 19 Uhr im Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft in Berlin statt.

    Du musst nicht selbst coden können oder tief im Thema stecken, denn wir möchten gemeinsam ergründen, wie ein intersektionales Toolkit für AI aussehen muss.

    Die Veranstaltung wird in Englisch stattfinden. Weiter Informationen und die Anmeldung findest du hier: https://www.hiig.de/events/edit-a-thon-intersectional-ai-toolkit/

    Wir freuen uns auf Euch!

     

  • Lunch Talks zum Nachgucken

    Lunch Talks zum Nachgucken

    Du hast es nicht zu allen Lunch Talks von DATEN MACHT RECHT geschafft? Kein Problem drei von ihnen kannst du in deiner nächsten Mittagspause nachgucken:

    HASS DIGITAL
    Diskriminierende Äußerungen in sozialen Plattformen richten sich insbesondere gegen Frauen, LGBTQIA* und BIPoC. Mittlerweile erfährt digitale Hassrede mediale wie politische Aufmerksamkeit. Doch der Hass ist geblieben. In diesem Panel fragen wir: Wo sind die blinden Flecken im Umgang mit digitaler Hassrede? Kann der europäische Digital Services Act sie erhellen? Welche Rollen können Algorithmen bei der Bewältigung von Hassrede übernehmen?
    MIT: Alexandra Geese, Dr. Berit Völzmann und Francesca Schmidt

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    FLEEING DATA PROTECTION
    Data-based technologies are by now everyday tools at Europe’s external borders and in migration management (cf. European Parliament, Management of External Borders), while data protection is not. Dr. Petra Molnar will show where and how data-based technologies are used at the European external borders and what the “electronic eye” imply for refugees and their human rights.
    MIT: Dr. Petra Molnar

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    JUST AI?
    The process of setting rules and norms for computing processes and applications has been dominated by requirements engineering and formalisable, rather than ‘thick’ interpretations of central concepts including fairness, responsibility, trust and participation. Yet computing science experts and other disciplines such as law and philosophy often understand these terms very differently. These differences in understanding can create productive friction and discussion amongst experts with very different backgrounds and orientations, but can also constitute gaps that lead to governance-by-default, where instead of creating architectures for the control and shaping of digital power and intervention, disagreement on fundamental concepts delays action. This talk will explore whether these diverging understandings represent fundamental incompatibilities between disciplinary worldviews, what the effects of the resulting faultlines are in terms of thes target and aims of governing data and AI, how we can recognise productive disjunctures. I will look particularly at the current politics of AI, and ask whether there are ways to govern technology when different groups are locked in opposition around core concepts and assumptions which each consider non-negotiable.
    MIT: Prof. Dr. Linnet Taylor

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  • Radiobeitrag zu FemTec

    Radiobeitrag zu FemTec

    „Das Internet als Ort grenzenloser Freiheit – im Zeitalter von sexistischer Hatespeech hat diese Utopie ihren Glanz verloren.“ – unsere Vorständinnen Francesca Schmidt und Katharina Mosene sind Teil eines spannenden Deutschlandfunk-Features zum Thema „FemTec – wie Feministinnen das Internet neu erfinden wollen“.

    Den Beitrag findet ihr auf der Webseite von Deutschlandfunk Kultur. Neben unseren Vorständinnen sind auch Allies von Motif und SUPERRR dabei. Wir freuen uns wenn ihr reinhört!

     

  • DATEN MACHT RECHT

    DATEN MACHT RECHT

    Algorithmen – oft synonym gesetzt mit Big Data, künstlicher Intelligenz oder maschinellen Lernen – gestalten unsere Wirklichkeit. Sie sortieren den Feed unserer Social Media Plattformen und beeinflussen damit den gesellschaftlichen Diskurs. Sie werden in sensiblen Entscheidungsprozessen verwendet wie etwa der Vergabe von Sozialleistungen, und entscheiden damit über gesellschaftliche Teilhabechancen. Algorithmen werden an den EU-Außengrenzen eingesetzt, um Flüchtlinge zu überwachen und zu verwalten. Das BAMF nutzt sie, um die Glaubwürdigkeit von Asylbewerber:innen zu überprüfen. Datenbasierte Algorithmen können letztlich jeden Prozess automatisieren über den hinreichend Daten verfügbar sind (vgl. AlgorithmWatch).

    Datenbasierte Algorithmen versprechen Rationalität und Effizienz. Ihnen sind jedoch epistemische Grenzen inhärent: Sie werten vergangene Sachverhalte aus, generalisieren und typisieren. Einzelfälle und Zukunft sind nicht ihr Geschäft. Sie entstehen auch nicht aus dem Nichts und werden in keinem neutralen Limbo verwendet. Vielmehr sind ihre Entwicklung und Anwendung eingebettet in unserer gegenwärtigen – ungleichen – Realität. Ungleichheitsverhältnisse können sich in datenbasierten Algorithmen fortsetzen und auf diese Weise festschreiben. Es gibt kein „view from above, from nowhere“ (Haraway 1988: 589).

    Haraways und andere feministische Technologieanalysen werden gerade jetzt und gerade für die Rechtswissenschaft relevant. Denn aktuell werden insbesondere auf EU-Ebene die Weichen gestellt, die darüber entscheiden, wie datenbasierte Algorithmen unsere Gegenwart und Zukunft prägen sollen (vgl. u.a. DSA; DMA; KI-Gesetz). Diese Gegenwart und Zukunft sollten wir gemeinsam formen.

    Dafür laden der Lehrstuhl für Internationalen Menschenrechtsschutz (Prof. Dr. Nora Markard) und netzforma* e.V. zu einer Reihe von Lunch Talks ein.

    Nähere Informationen und Anmeldemodalitäten und die Links zur Veranstaltungsanmeldung finden Sie auf der Webseite der Universität Münster.

    Bilder der Vortragenden beim Talk Normative Algorithmen

    Bei der Veranstaltungsreihe DATEN MACHT RECHT diskutieren Ann-Kathrin Koster, Paola Lopez und Victoria Guijarro Santos über datenbasierte Algorithmen in Entscheidungsprozessen (13.5.2021).

    Bild der Vortragenden vom Talk Hass Digital

     

    Alexandra Geese, Dr. Berit Völzmann und Francesca Schmidt diskutieren über Hassrede in sozialen Netzwerken (23.6.2021).

    Bild der Vortragenden vom Talk Fleeing Data Protection

     

    Dr. Petra Molnar spricht über den Einsatz datenbasierter Algorithmen an den EU-Außengrenzen (8.7.2021).

    Bild der Vortragenden vom Talk Just AI

     

     

    Prof. Dr. Linnet Taylor spricht über eine gerechte Regulierung von künstlicher Intelligenz (15.7.21).

     

     

    Die Lunch Talks von DATEN MACHT RECHT finden jeweils von 12.00-13.15 Uhr digital auf Zoom statt. Die Referentinnen beginnen mit kurzen Eingangsstatements und kommen dann miteinander ins Gespräch. Im Anschluss wird das Gespräch für das Publikum geöffnet.

    Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion mit Euch!

  • Filmvorführung Coded Bias

    Filmvorführung Coded Bias

    Wir freuen uns, in Kooperation mit Motif Institute und Superrr eine Filmvorführung und anschließende Diskussionsveranstaltung des Filmes „Coded Bias“ zu präsentieren!

    For englisch please scroll down.

    Über „Coded Bias“

    Die moderne Gesellschaft befindet sich am Schnittpunkt zweier entscheidender Fragen: Was bedeutet es, wenn Künstliche Intelligenz zunehmend unsere Freiheitsrechte bestimmt? Welche Konsequenzen hat es für die Menschen, wenn die KI einen Bias gegen sie hat? Als die MIT Media Lab-Forscherin Joy Buolamwini entdeckt, dass die meisten Gesichtserkennungsprogramme dunkelhäutige Gesichter und Gesichter von Frauen nicht richtig erkennen, beginnt sie eine Untersuchung der weit verbreiteten Biases in Algorithmen. Es stellt sich heraus, dass Künstliche Intelligenz nicht neutral ist, und Frauen sind führend, um sicherzustellen, dass unsere Bürgerrechte geschützt werden. Coded Bias feierte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival 2020 und folgt Forschenden und Anwält*innen, die untersuchen, wie Algorithmen Vorurteile kodieren und verbreiten. Sehen Sie sich den offiziellen Trailer an.opsis: Die moderne Gesellschaft befindet sich am Schnittpunkt zweier entscheidender Fragen: Was bedeutet es, wenn künstliche Intelligenz zunehmend unsere Freiheitsrechte bestimmt? Und was sind die Konsequenzen für die Menschen, gegen die die KI voreingenommen ist? Als die MIT Media Lab-Forscherin Joy Buolamwini entdeckt, dass die meisten Gesichtserkennungsprogramme dunkelhäutige Gesichter und Gesichter von Frauen nicht richtig erkennen, beginnt sie eine Untersuchung der weit verbreiteten Voreingenommenheit in Algorithmen. Es stellt sich heraus, dass künstliche Intelligenz nicht neutral ist, und Frauen sind führend, um sicherzustellen, dass unsere Bürgerrechte geschützt werden. Coded Bias feierte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival 2020 und folgt Forschern und Anwälten, die untersuchen, wie Algorithmen Vorurteile kodieren und verbreiten. Hier  der offiziellen Trailer:

    Durch klicken auf das Video wird es von YouTube nachgeladen.

    Anmeldungen werden hier vor dem 8. April 2021. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie einen Link und einen Passcode, um den Film anzusehen. Der Film wird 5 Tage lang verfügbar sein, vom 3. bis 7. April 2021. Bitte beachten Sie: Die Vorführung ist auf 50 Plätze begrenzt. Reservierungen werden nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vorgenommen.

    Über die Diskussion

    Nehmen Sie an der Filmdiskussion am 8. April 2021 um 18:30 Uhr auf Zoom teil! Die Diskussion wird mit drei kurzen Beiträgen von netzforma* und Motif Institute und Superrr Lab eingeleitet. Die Organisationen werden einige der Arbeiten vorstellen, die sie in diesem Bereich durchgeführt haben. Netzforma* hat kürzlich ein Buch über feministische KI veröffentlicht, Motif Institute arbeitet an feministischen Zukünften und Superrr hat (zusammen mit Lorena Jaume-Palasi) ein Forschungspapier über den Einsatz von KI in Rekrutierungsprozessen und Geschlechterdiskriminierung geschrieben. Nach den Inputs werden wir eine informelle Diskussion mit allen Anwesenden führen. Wir freuen uns sehr darauf, mehr Leute kennenzulernen, die in diesem Bereich aktiv sind oder ein allgemeines Interesse daran haben.

    Die Veranstaltung findet in englisch statt.